Andacht zum Wochenspruch des 2. Advents beim Adventskonzert am 4.12.2022
von Pfr. Gerd Krumbiegel
Liebe Gemeinde,
„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ (Lukas 21,28) Das ist ein schönes Wort für heute! Aufblicken. Aufblicken von den Zetteln, wo die Dinge drauf stehen, die noch zu erledigen oder einzukaufen sind; aufblicken und den Blick losreißen von den Sorgen und Kümmernissen, die uns in Beschlag nehmen, und das Herz weit machen für das, was von außerhalb unserer Gedankenkreise auf uns zukommt.
Am 2. Advent heben wir unsere Augen und nehmen etwas anderes in den Blick als an den anderen Adventssonntagen. Wir schauen darauf, dass Jesus wiederkommen wird. Die Welt wie sie ist, wird dabei vergehen, aber das ist kein Abbruch ins Nichts, sondern ein Wandel in Neue. Davon hören wir bei Lukas:
Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Jesus kündigt nicht nur eine Zeitenwende an, sondern eine Weltenwende. Wenn er kommt, wird alle Ungerechtigkeit und alles Dunkel ein Ende haben, sogar die Welt selbst wird verwandelt; darauf hoffen wir und das darf man uns ansehen.
»„Bitte warten Sie hier!“ sagte ich zum dem Blinden und ließ ihn an einer verkehrsgeschützten Ecke des Großbahnhofs stehen. Ich wollte ihm das Gewühl ersparen auf dem Weg zum Schalter, zur Auskunft, zur Fahrplantafel und zurück.
Als ich zurückkehrte sah ich ihn schon von Weitem stehen, während die Menschen an ihm vorbeihetzten, ein Kind ihn anstarrte, ein Gepäckkarren einen Bogen um ihn fuhr und andere scheu weitergingen.
Er stand ganz still, der Blinde, und auch ich musste ein paar Augenblicke stehen bleiben. Ich musste sein Gesicht ansehen. Die Schritte um ihn her und die unbekannten Stimmen und all dir Geräusche eines lebhaften Verkehrs, die schienen für ihn keine Bedeutung zu haben. Er wartete. Es war ein geduldiges, vertrauensvolles und gesammeltes Warten. Es war kein Zweifel auf seinem Gesicht, dass ich etwas nicht wiederkommen könnte. Es war ein wunderbarer Schein von Vorfreude darin; er würde bestimmt wieder bei der Hand genommen werden.
Ich kam nur langsam los vom Anblick dieses eindrucksvoll wartenden Gesichtes mit geschlossenen Lidern; dann wusste ich auf einmal: So müsste eigentlich das Adventsgesicht der Christen aussehen!« Darum: Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Amen.
(Die Begebenheit "Das Adventsgesicht der Christen" stammt aus: Reinhard Abeln (Hg.), Ich verkündige euch große Freude, S. 20f, von einem unbekannten Verfasser)
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