Das Kirchenschiff besteht aus einer steinernen gewölbten Halle mit innen stehenden Strebepfeilern, die durch zwei Emporen miteinander und mit der Außenwand verbunden sind. Die Kirche besitzt 11 gotisierende Fenster, die in den 1990er Jahren schrittweise restauriert wurden. Dabei wurden die Fenster der Südseite wieder mit dem ursprünglichen sowie seltenen Mondscheibenglas ausgestattet.
Die barocke Fassung und liturgische Innenausstattung ist nahezu vollständig erhalten. Der Altar ist reich ausgestattet mit vielen vergoldeten Figuren von der kleinen Taube, Sinnbild des Heiligen Geistes, bis hin zum Heiland am Kreuz im Zentrum. Der Hintergrund des Kruzifixes ist mit rotem Samt effektvoll ausgestaltet. Unterhalb befindet sich das lateinische Bibelwort: "Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Jesus Christus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung" (1.Tim. 2,5-6) Barock-typisch sind die aufgemalten Marmoreffekte an den 4 überreck gestellten korinthischen Säulen und urspünglich auch an den hellen Holzteilen des Altars. Die auffälligen Figuren seitlich des Altars: links Mose mit den Gesetzestafeln, rechts Johannes der Täufer mit einem Kreuz, auf dessen Band die Worte in lateinischer Sprache zu lesen sind: "Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt".
Die achteckige Kanzel ist mit einem sog. Schalldeckel versehen und ebenso reich verziert wie der Altar. Auch hier findet sich das Symbol der Taube - über dem Haupt des Predigers an der Unterseite des Schalldeckels. Wiederum lateinisch die Inschrift: "Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit" (1.Petr. 1,25)
Gegenüber der Kanzel befindet sich in Höhe der ersten Empore die reich verzierte herrschafliche Loge mit den Wappen der adligen Bauherren derer von Kanitz und Kyaw. Die Herrschaft verfügte über einen eigenen abgeschirmten Zugang von der Westseite der Kirche und sogar über eine Ofenheizung in der Loge!
Zur Kirche gehört offenbar von Beginn an ein Beichtstuhl, was in evangelischen Kirchen recht ungewöhnlich ist. Möglicherweise spielte eine Rolle, dass die Frau des Bauherrn, Victoria Tugendreich von Kyaw, katholisch war. Er passt in Gestaltung und Ausstattung zum Ensemble: roter Samt, vergoldete Putten auch hier. Urspünglich stand er hinter dem Altar in der Nische gegenüber der Sakristei. Auf ihm thronte der Pfarrer um die Beichte in ungestörter Umgebung abnehmen zu können. Die heutige Orgel weist zwar einen geschnitzten und mit Putten verzierten barocken Prospekt auf, ihr Werk aber wurde erst 1947 von der Zittauer Orgelbaufirma Schuster gebaut. Sie hat 27 Register, von denen zur Zeit leider viele reparaturbedürftig und daher unbespielbar sind, und besitzt eine pneumatische Traktur, das bedeutet die Töne werden mit Luftdruck angesteuert.
Die Höhe des Kirchturmes beträgt ca. 55 m. Die Turmuhr wurde 1983 erneuert, die Zifferblätter wurden zuletzt während der letzten Kirchtum-Renovierung 1995 ersetzt.
Wie viele andere Kirchgemeinden mussten auch die Hainewalder ihre 3 Bronzeglocken im ersten Weltkrieg an die Waffenschmieden abgeben. Die kleine Glocke entging jedoch der Einschmelzung und ist heute noch in Mittelherwigsdorf in Benutzung. Das heutige Stahl-Glockengeläut ist seit 1920 in Betrieb und besteht wieder aus 3 Glocken, die wegen des größeren Gewichtes einen umgebauten Glockenstuhl benötigten. In den 1960er Jahren wurde eine Läutemaschine eingebaut. Die Steuerung, Antrieb und Elektrik der Läuteanlage wurde 2004 auch mit Hilfe vieler Spendengelder generalüberholt.
Ev.-Luth. Kirchgemeinde Großschönau Hauptstr. 55 02779 Großschönau Tel: 035841/ 35776 Fax: 035841/ 67715 Email: kg.grossschoenau@evlks.de Pfarrer Gerd Krumbiegel Tel. 035841/ 67716 Pfarrerin Christin Jäger
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Öffnungszeiten des Pfarramtes Großschönau, Hauptstraße 55: Di. und Do. 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.30 Uhr Hainewalde, Bergstr. 27: Montag 15.00 – 17.00 Uhr Hörnitz, Zittauer Str. 12: Dienstag 16.00 – 18.00 Uhr Waltersdorf Dorfstraße 75: Mittwoch 14.30 – 16.30 Uhr Friedhofsangelegenheiten Hainewalde: Herr Andreas Großer Montags 15.00-17.00 Uhr im Hospital, am Kirchberg 6, in Hainewalde
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