Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint, der hoffe auf den Namen des HERRN! (Jesaja 50,10)


Waltersdorfer Glocken

Waltersdorf braucht neue Glocken!


Ein Video, gedreht und dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Herrn Hans-Wolf Ullrich, von Lausche-Video. Mehr Informationen zum Produzenten unter: www.lauschevideo.de

Im Folgenden finden Sie eine kommentierte Galerie mit Bildern zum bisherigen Baugeschehen in und um die Waltersdorfer Glockenstube. Über Ihr Interesse und Ihre Unterstützung für die Bewältigung dieser großen Aufgabe freuen wir uns. Ein Spendenkonto finden Sie unter der Rubrik: Projekte.

Vielen Dank!

Alle folgenden Bilder sind, soweit nicht anders gekennzeichnet von Pfr. Gerd Krumbiegel aufgenommen.

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Die große Glocke noch im alten Stahlstuhl hängend: 1350 kg schwer, 1,48 m im Durchmesser.
Aufschrift: Jerem. 22,29 (= Jeremia Kap. 22 Vers 29: O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort!) Darunter eine Wolke, aus der Strahlen auf ein aufgeschlagenes Buch - die Bibel mit Alpha und Omega auf den beiden Seiten - fallen.

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Hier gut zu sehen die ausgeschlagene Anschlagstelle des Klöppels, die zeigt, dass Eisenhartgussglocken unterhalb der Oberfläche mit ihren vielen kleinen Hohlräumen (Lunker) aussehen wie Tilsiter Käse. Die Glocke rostet auf diese Weise durch Kondenswasser auch von innen und reißt irgendwann. Aus Sicherheitsgründen ist die große Glocke seit ca. 2 Jahren nicht mehr geläutet worden.

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Die Glocken II und III, die bereits aus dem Glockenstuhl abmontiert sind und nun auf diesem stehen bzw. an den Deckenbalken hängen. Noch sitzen die Joche an den Glocken sowie die Seitenräder, über die sie mittels Kette, Drahtseil und Läutemotor in Bewegung versetzt wurden.

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Hier die kleinste und zugleich älteste Glocke von 1802, gegossen in Saalendorf! Sie hat die bewegteste Geschichte von allen vier Glocken hinter sich: Als die Glocken 1917 gegen Ende des 1.Weltkrieges abgegeben werden mussten, durfte sie im Turm verbleiben. Später (1921) wurden die drei größeren Glocken aus Eisenhartguss dazugegossen. Im 2.Weltkrieg musste dann die kleine Glocke abgegeben werden. Sie kam nach Hamburg auf den Glockenfriedhof und entging durch das Ende des Krieges dem Einschmelzen.

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Auf dieser Seite der kleinen Glocke ist gut die Aufschrift zu sehen, die die Glocke zur Klassifizierung bei der Abgabe erhalten hat. Die Zahlen dürften den Gau, die Amtshauptmannschaft und die laufende Nummer der Glocke bezeichnen. Die Zahl unter dem Strich ist unsicher. Die Angabe "B" kennzeichnete Glocken, die im Zeitraum von ca. 1690-1849 gegossen worden sind. 1948 gelangte die Glocke zurück nach Waltersdorf und ist nun auf dem Weg nach Innsbruck, wo ihr Ton genau ermittelt wird. Danach wird dann der Gesamtton des neuen Geläutes abgestimmt. Die kleine Glocke kehrt zusammen mit den neu gegossenen wieder in den Turm zurück. Es wird sicher nur wenige Glocken in der Oberlausitz geben, die sowohl die Nordsee als auch die Alpen gesehen haben...

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Hier zu sehen die beiden großen Glocken (I und II) aus dem Glockenstuhl ausgebaut und liegend. Da bei beiden der Durchmesser größer war als die Breite der Schallluke, mussten sie auf der Seite liegend aus dem Fenster der Glockenstube gehoben werden.
Auf der Glocke II (vorn), Durchmesser 1,16 m und 600 kg, ist die Aufschrift zu sehen: Jes. 40,31. (= Jesaja Kap. 40 Vers 31: "Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.") Darunter ein Adler mit einem Strahlenglanz, der auf einem umwölkten Berggipfel sitzt. 

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Hier nochmals beide Glocken zum besseren Größenvergleich von oben (von den zwischenzeitlichen Resten des alten Stahlstuhls aus) fotografiert.

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Eine Aufnahme von der Treppenluke, aus der man in die Glockenstube aufsteigt. Gut zu sehen ist die beachtliche Höhe der Glockenstube sowie der teilweise schon zurückgebaute Glockenstuhl. Den Rückbau mit dem sicher nicht immer einfachen Lösen der festsitzenden und teilweise korrodierten Schrauben hat die Firma Metallbau-Zittau (Heinrich) zuverlässig bewerkstelligt.

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Die Glocken I und II und als Relation dazu Tobias mit seiner Größe von einem knappen Meter. - Bei der Flüssigkeit, die aus den Bohrungen gesickert ist, handelt es sich um OVATROL-ÖL, das zum Korrosionsschutz aufgetragen wurde. Vorerst nur innen, da man, sobald die Glocken vor der Kirche aufgestellt sind, an diese Seite nicht mehr herankommt. Ein Außenanstrich erfolgt dann vor der Kirche, um die Glocken als sakrale Gegenstände, die der Kirche 100 Jahre gedient haben, vor dem Verfall zu bewahren.

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Noch eine schöne Größenrelation und das sichtbare Staunen über einen der vielen Flaschenzüge, mit denen die Glocken allein durch Glockenbauer Jürgen Ehrlacher bewegt wurden. Was er in den wenigen Tagen vom 11. bis 18. Oktober in Vorbereitung auf den Rückbau des Stahlstuhls geleistet hat, ist aller Achtung wert.

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Eine Detailaufnahme des Rückbaus: ein Eimer voller Schrauben und Muttern und einzelne Teile des Stahlstuhls, die bereits an den Innenflächen der Verbindungsstellen erheblichen Rost angesetzt haben.

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Ein kleines "Stillleben" am Rande. Auf den ersten Blick ein Bild voller Romantik, beim zweiten Hinsehen Vieles, was sich angesammelt hat: Zwei Flaschen mit Mitteln zur Metallpflege; ein altes metallenes Band, dessen ursprünglicher Einsatz offen bleibt; ein Ei, das beim Beräumen des Staubes in einer Zwischendecke gefunden wurde - völlig intakt und doch komplett ausgetrocknet -; ein Holzbrett und eine Zeitschaltuhr. Sicher entdecken Sie auf dem Suchbild noch weitere "Artefakte".

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Dann der mit Spannung erwartete Tag. Spannend zum Einen im Blick darauf, ob es gut gelingen wird, vor allem die große Glocke aus der Schallluke herauszuheben, und spannend auch im Blick auf das Wetter. Der typische Böhmische Wind hätte die ganze Aktion zum Abbruch bringen können. Bis wenige Tage zuvor hatte ja das Sturmtief "Ignatz" auch unsere Region im Griff. - Der 27. Oktober begann dann zwar kalt, war aber freundlich, und pünktlich um 8.00 Uhr fuhr das eindrucksvolle Kranauto der Firma Förster aus Friedersdorf vor.

Waltersdorf Glockenabnahme 1 große Glocke 6572
Foto: Gerd Goldberg

Bei diesem Bild ist zu ahnen, wie knapp es zuging. Die Große Glocke mit 1.350 kg und einem Durchmesser von 1,48 m war am schwierigsten herauszuheben. Links und rechts waren nur je 1-2 cm Spiel um die Glocke durch die Luke zu bringen. Dazu musste sie genau austariert werden, was liegend durch die ungleiche Gewichtsverteilung eine umso größere Leistung ist. Unerwarteterweise stellte sich aber die Höhe der Schallluke mit ihren immerhin ca. 4 m als das beinahe größere Problem dar: Kranarm plus minimale Seillänge plus Haken plus knapp 1,5m Glockendurchmesser ließen hier einen Engpass entstehen, der dem Kranführer und den Arbeitern in der Glockenstube unter Leitung von Glockenbauer Jürgen Ehrlacher alles abverlangte. Das blieb den Zuschauern natürlich nicht verborgen und entsprechend groß war der spontane Applaus, als die Große Glocke die Schallluke endlich passiert hatte.


Waltersdorf Glockenabnahme 2 große Glocke 6632
Foto: Gerd Goldberg

Bei der Glocke II war es dann einfacher, auch mit der Gewissheit im Rücken, dass die Glocken, die nun noch folgen würden, gut zu bewältigen waren.

Waltersdorf Glockenabnahme Glocke 3 6659
Foto: Gerd Goldberg

Für den Aushub der Glocke III war dann auch genug Platz um sie mit Joch und in gewohnter Ausrichtung, also nicht mehr liegend, durch die Schallluke nach unten zu schweben.


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Auf der Südseite des Kirchturms, unter der offenen Schalluke werden die herausgehobenen Glocken durch einen Mitarbeiter der Firma Metallbau-Zittau entgegengenommen. Vor ihrer endgültigen Positionierung kommen sie hier erst einmal zum Liegen.


 MG 6676Saalendorf IF Zeissig 1802
Foto: Gerd Goldberg

Schließlich folgte die kleinste Glocke. Hier "überwacht" durch die Drohne von Herrn Ullrich von Lausche Video, der auf diese Weise für unsere Kirchgemeinde Aufnahmen und sogar bewegte Bilder anfertigte.


 MG 6685Saalendorf IF Zeissig 1802
Foto: Gerd Goldberg

Die Kleinste Glocke wurde dann für ihre Reise nach Innsbruck auf einen Anhänger verladen.


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Was vom alten Stahlglockenstuhl noch übrig war, wurde ebenfalls aus der Glockenstube herabgelassen und mit einem Transporter der Schrottverwertung zugeführt. Der neue Glockenstuhl aus Holz wird deutlich mehr Platz beanspruchen, weil die Querschnitte der Holzbalken entsprechend größer dimensioniert sein müssen um tragfähig zu sein. Das wird aber unserem Kirchturm zugutekommen, da Holz die Schwingungen, die beim Läuten entstehen, erheblich besser abfedern kann.


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Auch die Arbeitsmittel werden gleich mit dem Kran nach unten befördert. Das alles und mehr wurde in den Tagen zuvor durch viel Einsatz auch von unseren Mitarbeitern Lothar Hommel, Andreas Großer und Alexander Posselt auf den Kirchturm getragen.


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Für die Geduld beim Meistern der nicht leichten Herausforderung sowie für den sicher bewältigen Aushub danken wir dem Autokranführer der Firma Förster, Herrn Hoffmann. Über Funk war er mit den Arbeitern in der Glockenstube verbunden und hat den enormen Kranarm mit bemerkenswerter Präzision gesteuert.


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Die Arbeit am Rand der Schallluke: Glockenbauer Jürgen Ehrlacher (rechts im Bild) und Herr Seeliger, Mitarbeiter der Firma Metallbau-Zittau und ihre Sicht auf die Kranspitze und die Umgebung.


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Nachdem auch die letzten Materialien aus der Glockenstube herabgelassen worden sind, wurde die Schallluke wieder geschlossen.


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Nun haben die drei Eisenhartguss-Glocken einen würdigen Standort am Fuße des Kirchturms gefunden. Die Große Glocke hat ihr Joch behalten und erzählt damit gleich ein Stück Technik-Geschichte. (Bei den beiden anderen Glocken hätten sich die Aufhängungen der Joche in Kopfhöhe von Kindern befunden und damit ein zu großes Unfallrisiko dargestellt.) Die Sonne, die am Ende des spannenden Aushubs auf die Glocken scheint, mag man als kleinen Fingerzeig des Höchsten deuten, der bei diesem Vorhaben zu allem menschlichen Bemühen auch einen offenen Himmel geschenkt hat und weiter schenken möge.

Allen Beteiligten sei für ihren Einsatz ganz herzlich gedankt, namentlich auch dem bisher unerwähnten Gerd Goldberg für seine Begleitung der Aktion mit Fotoaufnahmen und teils mit bewegten Bildern. Danke auch an die Kaffeerösterei, die die Versorgung der Arbeiter übernommen hat.

Herzlich grüßt sie im Namen der Kirchgemeinde, Ihr Pfr. Gerd Krumbiegel

Wenn Sie uns unterstützen möchten:

Spendenkonto für die Waltersdorfer Glocken:

Kontoinhaber: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Großschönau,
SPK Oberl.-Niederschlesien
IBAN: DE07 8505 0100 3000 0221 89
BIC: WELADED1GRL
Verwendungszweck:
RT 3225 Spende Glocken Waltersdorf

 

 

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Großschönau 
Hauptstr. 55
02779 Großschönau
Tel: 035841/ 35776
Fax: 035841/ 67715
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Pfarrer Gerd Krumbiegel
Tel. 035841/ 67716

Pfarrerin Christin Jäger
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Friedhofsangelegenheiten Hainewalde: Herr Andreas Großer Montags 15.00-17.00 Uhr im Hospital, am Kirchberg 6, in Hainewalde

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