Sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR. (Hesekiel 34,30)


Tagesimpuls für den 23. März

Liebe Gemeindeglieder und Gäste,
der heutige Losungsvers aus Nehemia 9,6 (siehe unten) ist ein vollmundiges Lob Gottes. Man möchte meinen, nach solchem Loben sollte einem heute, beim Blick in die Nachrichten eher nicht zumute sein. Doch wenn wir den Zusammenhang anschauen, in dem das Lob gesprochen wird, sehen wir: es ist Teil eines langen Bußgebetes. Nachdem Jerusalem zerstört war und dann das Exil in Babylon überstanden war, stand jetzt für die Rückkehrer der Wiederaufbau der schützenden Stadtmauer an. Als das vollendet ist, gehen Nehemia und das Volk aber nicht einfach zur Tagesordnung über, sondern halten inne und bedenken: wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass Jerusalem, die Stadt Gottes, so tief fiel?
Und nach dem Lobpreis erinnert Nehemia an Gottes Taten für das Volk, angefangen bei der Schöpfung, über Abraham und Mose, bis hin zum Einzug in das gelobte Land. Immer wieder heißt es da im Blick auf Gott: "Und du gabst ihnen... und du gabst..." Und aufseiten des Volkes erscheint im Rückblick ein eher negativer Katalog: sie aber "...weigerten sich... wurden satt und ... wurden ungehorsam..., kehrten dir den Rücken...". Das ernüchternde Fazit, das man aus dem Gebet herausliest, lautet: An Gott lag es nicht, dass es so weit gekommen ist, sondern: Es lag an uns!
Es wäre nun ein Leichtes, den moralischen Zeigefinger zu heben und auf unsere heutigen Abwege und Missstände hinzuweisen. Doch werden heute solche Zeigefinger dringender gebraucht an Händen, die sich zum Gebet falten oder die zu tätiger Hilfe mit anpacken. Gleichzeitig versetzt uns die erzwungene Einschränkung in die Lage, wie Nehemia für uns persönlich zu rekapitulieren. Wo stehe ich? Wie ist es dazu gekommen, dass ich bin, wo ich bin? Wollte ich da eigentlich hin? An welchem Punkt habe ich mein Ziel, ja auch Gott, aus den Augen verloren? Solch kritischer Rückblick ist nicht immer angenehm. Der Theologe Karl Rahner hat einmal gesagt: "Die unbequemste Fortbewegungsart ist das In-sich-gehen." Und da ist etwas dran. Doch lernen wir bei Nehemia, dass solches Überdenken eingebettet ist in das Lob Gottes. Es hat damit nichts Fatalistisches, denn Umkehr ist möglich. Und so wächst aus der Erinnerung an Gottes Taten dann die Hoffnung, dass Gott uns auch in unserer Krise heute nicht uns selbst überlässt. Denn sollte Gott, der alles geschaffen hat, nicht auch uns in seinen Händen (be)halten? "Herr, du bist´s allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist." (Nehemia 9,6)  
Herzlich grüßt Sie, Ihr Pfr. Gerd Krumbiegel

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Großschönau 
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Pfarrer Gerd Krumbiegel
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Friedhofsangelegenheiten Hainewalde: Herr Andreas Großer Montags 15.00-17.00 Uhr im Hospital, am Kirchberg 6, in Hainewalde

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