Nicht werde jemand unter dir gefunden, der Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt. Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel. (5.Mose 18,10.12)


Die Orgellandschaft Oberlausitz

Die ältesten Orgeln in der Oberlausitz befanden sich in der Görlitzer Peterskirche (1298) und im Bautzener Dom (1361). 1502 baute Burkhard Dinstlinger aus Breslau eine neue Orgel für den Bautzener Dom , dabei half ihm Blasius Lehmann, der dann als erster selbständiger Orgelbauer in Bautzen nachweisbar ist. Von diesen ältesten Orgeln ist nichts mehr erhalten.

Die Oberlausitz gehörte bis zum 30jährigen Krieg (1620) zum Königreich Böhmen und daher ist es nicht verwunderlich, dass böhmische Orgelbauer in der Oberlausitz wirksam wurden . So erbaute Albrecht Rudner aus Budweis 1577 eine Orgel für Peterskirche zu Görlitz. 1635 kam die Oberlausitz infolge der Kriegsereignisse, insbesondere der Schlacht am Weißen Berg bei Prag endgültig zu Sachsen und sächsische Orgelbauer gewannen an Bedeutung.



Im Zeitalter des Hochbarock erlebte der Orgelbau auch in der Oberlausitz eine Blüte. Bedeutende Orgeln entstanden für Kamenz (1682, Matthias Schurich) und für die Görlitzer Peterskirche (Andreas Tanitius , 1688). Der Sohn von Andreas Tamitius, Johann Gottlieb Tanitius, etablierte sich in Zittau und gilt als bedeutendster Oberlausitzer Orgelbauer dieser Zeit. Er unterhielt eine Werkstatt in Grottau in Böhmen und baute eine stattliche Zahl an Orgeln beiderseits der Grenze. Auf sächsischer Seite ist nur die Waltersdorfer Orgel von 1766 erhalten geblieben, in Böhmen gibt es noch einige Tamitius – Orgeln. Die Tamitius-Werkstatt übernahm später der Schwiegersohn Leonhard Balthasar Schmahl, von ihm stammen Pfeifenwerk und Gehäuse der Orgel von Görlitz-Königshufen, die Orgel stand früher in der Kirche zu Deutsch Ossig. Johann Benjamin Engler war dann Schmahls Nachfolger.

Die bedeutendste Orgel der Oberlausitz in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand 1741 für die Zittauer Johanniskirche, sie schuf der berühmte kurfürstlich-sächsische Hoforgelbauer Gottfried Silbermann aus Freiberg. Sie verfügte über 43 Register auf drei Manualen und Pedal und hatte eine fast mit der Silbermann-Orgel der Dresdner Frauenkirche identische Disposition. Der Kupferstich von Montallegre zeigte die prachtvolle Ausstattung des Prospektes, es soll die schönste aller Silbermann-Orgeln gewesen sein 1757, im 7jährigen Krieg belagerten die Österreicher die von Preußen besetzte Stadt Zittau und schossen die Stadt in Brand, das Großfeuer vernichtete auch die alte gotische Johanniskirche samt der Orgel. Wenn man bedenkt, dass Zittau in späteren Zeiten nicht mehr von verheerenden Naturkatastrophen oder Kriegsereignissen heimgesucht wurde, mag man den Verlust als besonders tragisch empfinden. Mit dieser Silbermann-Orgel wäre Zittau heute ein Eldorado für Organisten und Musikliebhaber aus aller Welt.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts war Abraham Strohbach für die westliche Oberlausitz bedeutsam, er schuf auch die Orgel in der Stadtkirche zu Elstra, die derzeit restauriert wird. Sie ist die „Heimatorgel“ von Matthias Eisenberg.

Im 19. Jahrhundert bestand eine Orgelbauwerkstatt von Johann Gottfried Müller in Neugersdorf, die dann sein Schwiegersohn Christian Friedrich Reiss förtführte. Aus der Müller-Reiss-Werkstatt kamen die große dreimanualige Orgel der Kirche zu Cunewalde und auch die Orgel der Kirche zu Hirschfelde.

Nach 1850 fassten im Zuge der beginnenden Industrialisierung und des wachsenden Warenverkehrs auswärtige Orgelbauer in der Oberlausitz Fuß z.B. Mende aus Leipzig (Kamenz Klosterkirche 28 Reg., 1850), Bärmig aus Werdau (Kittlitz, 36 Reg. 1859), Jahn aus Dresden (Schönbach , 28 Reg., 1857) Kreutzbach aus Borna (Friedersdorf, 26 Reg.,1868) und Jehmlich aus Dresden (Zittau Johanniskirche, 55 Reg., 1849 u.a.

1859 gründete Leopold Kohl eine Werkstatt in Bautzen. Von ihm stammen u.a. die gut erhaltenen und restaurierten Orgeln im katholischen Teil des Bautzener Domes, der „Dörfelkirche“ Leutersdorf und der Kirche zu Oberseifersdorf. Bei Leopold Kohl erlernten Hermann Eule und Andreas Schuster das Orgelbauhandwerk. Beide traten Kohls Nachfolge an, Eule in Bautzen und Schuster in Zittau. In der folgenden Zeit schufen beide Firmen viele Orgeln nicht nur in der Oberlausitz (Eule 661 bis 2009 und Schuster 242 bis 1994) Um 1900 gingen beide Werkstätten zum Bau von Kegelladen und pneumatischer, später elektropneumatischer Trakturen über, in den dreißiger bis sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war der Einfluß der Orgelbewegung sehr stark. Dann kehrte beide Firmen zur klassischen Bauweise (Schleifladenorgel) zurück. Bedeutende große Werke entstanden 1909 für den Bautzener Dom (63 Reg., Hermann Eule ), für die Zittauer Johanniskirche (Erweiterung auf 84 Reg durch Georg Schuster 1930) und für die Kreuzkirche Seifhennersdorf (Georg Schuster, 72 Reg., 1936).

In der zweiten Hälfte entstanden wertvolle neubarocke Orgeln (Görlitz Frauenkirche, Schuster 34 Reg., 1976 ; Nikolaikirche Löbau Eule, 40 Reg., 1992 oder Ebersbach ,Eule, 40 Reg., 1994) , die Aufzählung ließe sich fortsetzen...

Seit 1990 besteht die Orgelbaufirma Ekkehard Groß in Waditz bei Bautzen, die die neue Großschönauer Orgel bauen wird.

Quelle:
Begleitheft Orgelmarathon Oberlaus

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