Ich will dich entrinnen lassen, dass du nicht durchs Schwert fällst, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR. (Jeremia 39,18)


Die Orgelbauerfamilie Tamitius

Das „Lexikon Norddeutscher Orgelbauer“ nennt vier Träger dieses Namens. , wobei die Quellendokumente auch die Schreibweisen Tomnitz, Domitz ind Damitius aufweisen. Tamitius ist die lateinisierte Form von Damitz. Die Familie Damitz stammte aus dem Dorf Döhlen bei Dresden, heute existiert dieses Dorf nicht mehr, es befand sich im Stadtgebiet vom heutigen Freital.

Andreas Tamitius (1633-1700) war der Sohn eines Pfarrers. Als Geselle ging er auf Wanderschaft und kam bis in die Niederlande, wo er das Orgelbauhandwerk erlernte. 1665 ist er als „Churfürstlich-Sächsischer Hof-Orgelmacher“ in Dresden nachweisbar. Obg. Lexikon zählt eine stattliche Reihe von ihm erbauter Instrumente auf. Sein Sohn Johann Gottfried Tamitius (1671-1740) war zeitweilig als Orgelbauer in Zittau und später in Cottbus tätig. Dessen Bruder J o h a n n G o t t l i e b T a m i t i u s (geb.1691 in Dresden, gest. 1769 in Zittau) erlernte die Orgelbaukunst in Saalfeld/Thüringen.

1716 war er in Strahwalde tätig und heiratete später die Tochter des Strahwalder Pfarrers.

 

Ab 1716 führt er in Zittau eine Orgelbauwerkstatt, er unterhielt auch eine Filiale im benachbarten Grottau in Böhmen Aus der Tamitius-Werkstatt sind 54 Orgeln beiderseits der Grenze nachgewiesen .Es waren, soweit überliefert, meist kleinere ein- oder zweimanualige Orgeln mit weniger als 20 Registern. Über die Zahl seiner Mitarbeiter und Gesellen ist nichts bekannt, immerhin entstand fast jedes Jahr eine neue Orgel 1758 wurde Leopold Balthasar Schmahl Tamitius´ Schwiegersohn. Er führte nach dessenTode die Werkstatt weiter. 

Es ist doch erstaunlich, wie viele Tamitius-Orgeln in der näheren und ferneren Umgebung Großschönaus gab: 1717 Cunewalde, 1718 Kittlitz, 1719 Wittgendorf, 1723 Niederoderwitz, 1724 Lawalde, 1726 Mittelherwigsdorf, 1726 Wartenberg am Roll (Straz pod Ralskem),und Deutsch Gabel (Jablonne pod Jestedi), 1728 Türchau (Turow), 1733 Jonsdorf und Ostritz, 1734 Kleinschönau, 1735 Langenau bei Haida (Skalice),1736 Georgswalde (Jirikov), 1744 Seifhennersdorf, 1746 Reichstadt (Zakupy), 1747 Großschönau /OL, 1751 Bertsdorf, 1755 Böhmisch Kamnitz (Ceska Kamenice), 1755 Herrnhut, 1755 Reichenberg (Liberec) ,1760 Schloß Bösig (Bezdez) und Niedergrund (Dolni Podluzi), 1761 Nxdorf (Mikulasovice), 1765 Münchengrätz (Mnichovo Hradiste), 1762 Rumburg, 1767 Waltersdorf, und 1768 Reichenau (Bogatynia).

Neben Neubauten spielten auch Reparaturen und der Klavierbau eine wichtige Rolle. Johann Gottlieb Tamitius´ Sohn Johann Gottlob (1738-1819) war Mitarbeiter in der väterlichen Werkstatt, nach seinem Tod erlischt der Familienbetrieb. 1738 erhielt Tamitius den Auftrag, die alte Orgel der Zittauer Johanniskirche nach Ebersbach umzusetzen, um Platz für den Silbermannschen Neubau zu schaffen. Nach Fertigstellung der Silbermann-Orgel 1741 erhielt Tamitius vom Zittauer Rat und Silbermann die vertrauensvolle Aufgabe der Wartung und Pflege der Silbermann-Orgel. Tamitius und Silbermann sind sich wohl mehrmasl begegnet, z..B. bei der Abnahme der Zittauer Silbermann-Orgel. Silbermann hat Tamitius sicher als Kollegen akzeptiert und geschätzt. Von einer Lehrer-Schüler-Beziehung , wie immer wieder gern erzählt wird, kann aber keine Rede sein. Johann Gottlieb Tamitius bleibt der bedeutendste Orgelbauer in der Oberlausitz im 18. Jahrhundert.

 

Autor: Gerd Brandler / Quelle: Lexikon Norddeutscher Orgelbauer Band 2 , Pape Verlag Berlin 2012

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