Der HERR wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich. (Psalm 9,19)


Die Schlag-Orgel von 1898

In der „Neuen Sächsischen Kirchengalerie Diöcese Zttau“ wird über den Neubau von 1898 berichtet.:“Die wichtigste Erneuerung dieses Jahres bestand in dem Bau einer neuen Orgel, ausgeführt von den Hoforgelbauern Schlag und Söhne in Schweidnitz in Schlesien. Die Orgel, nach pneumatischem System erbaut, besitzt zwei Mauale, ein Pedal und 32 klingende Stimmen, und zwar: (Disposition zitiert nch Fritz Oehme)

 

 

Hauptwerk              Oberwerk                         Pedal

 

Bordun 16´             Gedackt 16´                     Prinzipalbaß 16´

Prinzipal 8´             Geigenprinzipal 8´             Subbaß 16´

Gedackt 8´             Portunalflöte 8´                 Violonbaß 16´

Gamba 8´                 Lieblich Gedackt 8´ *        Nasard 10 2/3´

Hohlflöte 8´             Salicet 8´*                         Oktavbaß 8´

Gemshorn 8 ´           Vox coelestis 8´*                 Baßflöte 8´

Oktave 4´                 Prinzipal 4´                         Cello 8´

Hohlflöte 4´             Flauto traverso 4´*             Posaune 16´

Violine 4´                Fugara 4´

Rauschquite 2 2/3´     Progressio harmonica 2-3fach

Cornett 2-3fach         Schalmei 8´*

Mixtur 3-5fach

Trompete 8 ´

(* Register m Schweller)  


Koppeln OW-HW, ÜW-P, HW-P,
feste Kombinationen p, mf, f, Tutti
3 freie Kombinationen

„Das Werk wurde unter Aufsicht des Musikdirektors Kantor Stöbe in Zittau erbaut Die Aufstellung dauerte vier Monate. Während dieser Zeit wurde der Gottesdienst nur zweimal in die Aula der Zentralschule verlegt. Den Orgelprospekt lieferte in vorzüglicher Weise der Möbelfabrikant Wilhelm Richter in Großschönau, ein Werk, das seinen Meister lobt.Am 25. November 1898 wure das Orgelwerk durch Musikdirektor Stöbe geprüft und übernommen. Sein Gesamturteil lautete: „Die von den Herren Schlag erbaute Orgel ist vorzüglich. Sie gereicht den Erbauern zum Ruhme, dem Kirchenvorstand und der Kirchgemeinde zum Lobe. Möge ihr „Gloria in excelsis Deo“, zu dem sie nun berufen ist, zum Segen derer, die sie spielen, zum Heile derer , die ihr lauschen und it ihr singen, recht lange ertönen.“ Die Kosten für das Orgelwerk beliefen sich auf 10.477 Mark.

Am 1. Advent konnte die Weihe der Kirche und Orgel vorgenommen werden. Die Weiherede hielt Geh. Kirchenrat Keller aus Bautzen, die Predigt der Ortspfarrer Brussig. Freudig bewegt verließ die Gemeinde, nachdem Chorgesänge erklungen waren, das in so schönem Schmuck gekleidete Gotteshaus Die Festgäste versammelten sich zu einem schlichten Festessen in der hiesigen Pfarre, bei dem manch treffliches, herzliches Wort gesprochen ward. Nachmittags um ½ 5 Uhr fand in der durch Auer´sches Glühlicht taghell erleuchteten Kirche eine geistliche Musikaufführung statt unter der bewährten Direction des Kantors Herrlich...“

In der Beurteilung der Orgel nach heutigen Maßstäben sollte man nicht ungerecht sein. Die Orgel war technisch und musikstilistisch auf der Höhe der Zeit. Von der Tamitius-Orgel lieb nichts erhalten, denkmalpfegerische Gesichtspunkte spielten damals kaum eine Rolle. Man bedenke auch, daß die Musikpraxis damals in viel größerem Maße gegenwartsbezogen war. Die Entdeckung und Erschließung des musikalischen Erbes der früheren Jahrhunderte war auch eine Leistung der Romatik Die Schlag-Orgel besaß sogenannte Kastenladen, die sich von Schleifladen völlig unterscheiden. Bei der Kastenlade stehen die Pfeifen der Register eines Werkes auf einer ungeteilten Windlade, unter jeder Pfeife ist ein Ventil, das elektrisch und pneumatisch gesteuert wird. Die Pfeife erklingt aber erst, wenn sowohl dieTaste gedrückt und das Register gezogen ist. Dieses System wird heute nicht mehr gebaut. Wer konnte damals auch ahnen, das es in der Zuverlässigkeit der Funktion ziemlich kurzlebig und auch störanfällig war. Die Ersatzteilfarge spielte damals keine Rolle, die Orgelbauer hatten die kostengünstig industrell erzeugten Kleinteile ständig auf Lager. Heute käme eine Neuanfertigung der vielen Einzelteile teuer zu stehen!

Verhängnisvoll war auch, dass die Kastenladen in die Orgel von 1949 übernommen wurden. Betont werden muß, das die erhaltenen Register dr Schlag-Orgel von solcher Qualität sind, dass sie in deie neue Orgel integriert werden.

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Friedhofsangelegenheiten Hainewalde: Herr Andreas Großer Montags 15.00-17.00 Uhr im Hospital, am Kirchberg 6, in Hainewalde

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