Mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. (Psalm 84,3)


Die Orgelbaufirma Schlag und Söhne in Schweidnitz / Niederschlesien

Begründer des später führenden Orgelbauunternehmens in Schlesien mit einem fast kometenhaften Aufstieg war Christian Gottlieb Schlag (1805-89). Er war der Sohn eines Webers aus Staschwitz bei Zeitz. Den Beruf als Orgelbauer erlernte er in Schaftstädt/Thüringen. Nach seiner Zeit als Geselle bei verschiedenen Orgelbauern kam er 1831 nach Jauer zu Orgelbauer Kiesewalter, dessen Nachfolge er im gleichen Jahr antrat. 1832 gründete er mit seinen Brüdern Johann Karl und Heinrich, die er zu Orgelbauern ausgebildet hatte, eine gemeinsame Firma. 1869 schieden die Brüder aus dem Betrieb aus und gründete eine zweite Orgelbaufirma „Gebrüder Schlag“. Dafür traten die Söhne Theodor und Oskar Schlag in das Geschäft ein, das fortan den Namen „Schlag und Söhne“ führte. Der Betrieb, der 1834 von Jauer nach Schweidnitz umzog, entwickelte sich zur bedeutendsten schlesischen Orgelbaufirma in bezug auf Quantität als auch Qualität der gebauten Orgeln.

 

Man war den technischen Fortschritten im Orgelbau sehr aufgeschlossen und führte viele Neuerungen ein: 1870 Bau von Kegelladen, Registerschweller mit Tritt, 1875 Röhrentraktur mit Hochdruckwind, 1888 elektropneumatische Traktur, freie Kombinationen. Der Orgelbau nahm industriemäßige Züge an, auch dank der Einführung der Dampfmaschine in den Betrieb.

 

1906 wurde die Firma Schlag und Söhne wi folgt beschrieben:

 

„Im Laufe der Jahre wurde die Fabrikation bedeutend erweitert und die Fabrik durch einen besonderen Holzlagerplatz vergrößert. Das Personal derselben beträgt einschließlich der Kontorbeamten, einem Architekte und zwei Werkmeistern ca. 115 Mann. Der Betrieb geschieht durch Dampfkraft und Elektromotoren. Die Anstalt umfaßt gegenwärtig 6 Arbeits- bzw. Maschinensäle, je eine Zinn- und Zinkwerkstatt, eine Schlosserei, 4 Orgelmontierungssäle sowie 3 ausgedehnte Lagerräume. Für das gesamte Personal nebst Frauen und Kindern besteht eine eigene Krankenkasse.“

 

Die Firma nahm aktiv an vielen Gewerbeausstellungen teil und erhielt höchste Auszeichnungen. Mehrere Erfindungen wurden patentiert. 1914 wurde die 1000. Orgel ausgeliefert und zwar an die Görlitzer Frauenkirche (neben dem Jugendstilkaufhaus). In den Kriegsjahren und nach dem Krieg stagnierte die Entwicklung. Bis 1923 entstanden etwa 1100 Orgeln in ganz Deutschland, allein jede zweite Orgel Schlesiens soll durch die Firma Schlag und Söhne neu gebaut, umgebaut oder restauriert worden sein. Im Dezember 1923 endet die Erfolgsgeschichte. Die Firma wird aufgelöst infolge erdrückender Konkurrenz durch neue aufstrebende Firmen (z.B. Wilhelm Sauer Frankfurt/Oder) und der Inflation.

 

Gerd Brandler

 

 

Quellen

„Lexikon nordeutscher Orgelbauer Band 1! Pape Verlag berlin 2012

„Orgelhandbuch brandenburg Band 1“ Berlin 2005

musicaimgran.de – Universität Leipzig

 

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