Die neue Orgel soll 34 Register auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Spiel- und Registertraktur erhalten. Wer das hört oder liest und kein Eingeweihter in Sachen Orgel ist, wird diese Begriffe wahrscheinlich nicht ganz verstehen. Deshalb einige kurze Informationen dazu.
Wer eine Orgel betrachtet, sieht den P r o s p e k t, die Schauseite, das Gesicht der Orgel. Was sich dahinter alles verbirgt, ist nicht erkennbar. Nun sind Orgeln keine Serienprodukte, jede Orgel ist in ihrer Art einmalig bzgl. Größe, Intonation und Charakter. Alle Orgeln bestehen aus drei Baugruppen: aus der Windversorgung und den Windladen, dem Pfeifenwerke und den Trakturen.
Die Töne entstehen bekanntlich durch Anblasen der Pfeifen. Die erforderliche komprimierte Luft, W i n d genannt, erzeugte man früher mit Schöpfbälgen durch Muskelkraft („Bälgetreter“), heute übernimmt diese Aufgabe ein Winderzeuger mit Elektomotor. Man denke nicht, dass in der Orgel hohe Drücke bestehen. Der Orgelbauer misst den Winddruck in mm Wassersäule. Der Winddruck bei Orgeln schwankt je nach Raumgröße zwischen 45 und 90 mm WS. Einer technischen Athmosphäre entspricht dagegen der Wert von 10 000 mm Wassersäule. Dafür wird aber ein gleichbleibend großes Volumen an Wind gebraucht. Vom Magazinbalg (auf dem Kirchenboden) gelangt der Wind über Windkanäle in die W i n d l a d e n. Das sind große flache Kästen, auf denen die Orgelpfeifen stehen Unter den Pfeifenreihen befinden sich die Spielventile. Eine Pfeifenreihe gleicher Bauart und gleichen Klangcharakters nennt man R e g i s t e r.
Die Auflistung aller Register und der S p i e l h i l f e n (z.B. Koppeln) einer Orgel nennt man D i s p o s i t i o n. Orgelpfeifen werden aus Orgelmetall (Blei-Zinn-Legierung) oder aus Holz hergestellt Das sind die bekannten Labialpfeifen, die wie eine Blockflöte funktionieren. Z u n g e n p f e i f e n enthalten im Pfeifenfuß eine Metallzunge aus Messing, die angeblasen wird und einen schnarrenden Ton erzeugt (wie bei der Mundharmonika).
Den Registernamen in der Dispostion folgt noch eine Zahlenangabe mit der Maßeinheit Fuss (altes Längenmaß). 1 Fuss entspricht etwa 30 cm. Die Angabe „Otave 4 Fuss“ sagt, dass der klingende Teil der längsten Orgelpfeife des Registers 4 Fuss =120cm lang ist.Die Fussangeben einer Orgel variieren von 32 Fuss über 16 Fuss, 8 Fuss bis ½ Fuss. Die Orgel ist nach der Spielart ein Tasteninstrument, sie wird mit Händen und Füßen gespielt. Die Handklaviaturen heißen M a n u a l e , die Fußklaviatur ist das P e d a l. Die Verbindung zwischen Klaviatur und Pfeifenventilen wird durch die T r a k t u r hergestellt. Im Laufe der Orgelgeschichte haben die Orgelbauer die mechanische, die pneumatische und die elektropneumatische Traktur entwickelt. Die neue Orgel wird eine mechanische Traktur erhalten, d.h. die Übertragung des Spielimpulses geschieht auf mechanische Weise durch Hebel, Winkel und Wellen. Die pneumatische Traktur arbeitet mit Druckluft, ist aber bei größeren Orgln nicht präzise und oft störanfällig und wird deshalb heutzutage nicht mehr gebaut. Ähnlich ist es mit der elektropneumatischen Traktur. Der Vorteil dieser Traktur war die Möglichkeit, Riesenorgeln zu bauen wie z.B. in der Breslauer Jahrhunderthalle 1913 (200 Register auf 5 Manualen und Pedal).
Die sensibelste und zugleich rubusteste Traktur ist aber die mechanische.
Eine neue schöne Orgel zu bauen, die lange Zeit gefallen soll, ist also eine große Herausforderung für die Orgelbauer. Orgelbau ist Kunsthandwerk, auch wenn viele Bauteile maschinell gefertigt werden. In der I n t o n a t i o n , der Abstimmung auf den gegebenen Raum, liegt die Kunst der Orgelbauer
G.B.
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